11. August 2022

Herausforderung Hitze

Tharuk am Trinkbrunnen
Tharuk am Trinkbrunnen

Herausforderung Hitze

Lange Zeit war es sehr still hier. Tatsächlich ist auch der MENSCH & KATZE-Blog ein Opfer der ungewöhnlich hohen Temperaturen geworden. Doch nicht nur wir Menschen leiden, wenn das Thermometer Werte jenseits der 30-Grad-Marke anzeigt, auch unseren Katzen wird es manchmal zu viel.

Nachdem mein Katertrio (Alter: 17 Jahre, ca. 13 Jahre und 8 Jahre) tagelang lethargisch auf den Fliesen oder Laminatboden lag und selbst das Clickertraining mit mäßiger Begeisterung absolvierte, fragte ich mich ernsthaft, ob unsere heimischen Hauskatzen tatsächlich noch dieselbe Wärmetoleranz aufweisen wie ihre Vorfahren, die Falbkatzen. Jene sind im Nahen Osten und in weiten Teilen Afrikas zu Hause, wo in Steppen und Halbwüsten Temperaturen von über 40 Grad Normalität sind.

Aber während die Falbkatze ein eher sandfarbenes Haarkleid besitzt, dürften zumindest schwarze, graue und getigerte Katzen in ihren Pelzen mehr leiden als ihre Ahnen im Wüstenklima. Besonders für alte Katzen sind die Gefahren einer Hitzewelle nicht zu unterschätzen. So beobachtete ich vor Kurzem, wie mein 17-jähriger Senior Tharuk bei einem der seltenen Gartenbesuche ins Taumeln kam. Ich holte eine Schüssel mit Wasser und rieb ihm (vom rechten Hinterbein aus beginnend) behutsam mit meinen nassen Händen alle vier Beine ab, mich langsam zur Herzregion (linker Vorderlauf) vorarbeitend. Danach war der Spuk vorbei und Tharuks Kreislauf stabilisierte sich. Ein im Folgenden vereinbarter Tierarzttermin ergab, dass es wirklich „nur“ ein Kreislaufproblem gewesen war. Aber der Schreck saß mir in den Knochen!

Daher möchte ich heute einige Tipps geben, wie Ihre Katzen gut durch die heiße Jahreszeit kommen:

Erhöhte Wasserzufuhr: Viele Katzen sind „von Natur aus“ trinkfaul. Reichlich Nassfutter, gerne auch mit etwas Wasser gestreckt, sollte jetzt möglichst der Standard sein. (Die Heimtierbranche bietet auch zahlreiche „Suppen“ für Katzen an.) Das Trinkwasser darf jetzt mit etwas salzarmer Fleischbrühe, einem kleinen Schuss Milch oder Sahne versetzt werden, damit mehr davon weggeschlabbert wird. Auch Buttermilch finden manche Katzen unwiderstehlich.

Kühle Liegeflächen: Ähnlich wie Hunde schwitzen Katzen überwiegend über die Fußsohlen und die Zunge. Auch die Ohrmuscheln leiten ein wenig Wärme ab. Damit der Körper sich gar nicht erst so stark aufheizt, sind kalte Fußböden (draußen im Schatten oder drinnen in Form von Fliesen und Steinböden) jetzt begehrt. Wer diese nicht bieten kann, sollte eine Wärmflasche mit kaltem Wasser füllen und ein Handtuch darum wickeln. Sofern die Flasche nicht zu voll ist (= unbequem) oder suspekt blubbert, wird ein solches Angebot gerne angenommen. Denselben Zweck erfüllen Kühlmatten, die es von selbstkühlend bis elektrisch gibt. Sie werden für Hunde im Handel angeboten, aber das weiß katz ja nicht. 😉

Wellness-Oasen: Mehr Grün gegen den Klimawandel hilft auch im Kleinen: Wer Balkon, Loggia oder Terrasse für seine bepelzten Lieben gesichert hat, sollte ihnen unbedingt eine kleine Rasenfläche anbieten. Die meisten Katzen nutzen diese sofort zum Chillen und nicht als Klo. Falls es schnell gehen soll, lässt sich vielleicht ein Stück Rollrasen ergattern. Und beim Ruhen werden eventuell noch ein paar Vitamine weggenascht.

Wasserspiele: Womit wir noch mal zum „Elixier allen Lebens“ zurückkehren. Trinkbrunnen oder große, flache Schalen mit darin schwimmendem Spielzeug finden viele Katzen sehr interessant. Diejenigen, die sich ohnehin schon gerne Futter aus Intelligenzspielzeugen „erfummeln“, lassen sich auch oft auf kleine Papierboote mit Leckerlis ein, die sicher ans Ufer gezogen werden müssen. Geht ein Leckerli über Bord, angeln mutige Katzen auch mal mit den Pfoten danach – und die werden anschließend trocken geleckt.

Kommen Sie mit Ihren Vierbeinern gut durch die heiße Zeit!